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Die Presse / Macau verhaftet Glücksspielbaron

Macau / Bilder © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitte)

Wettspiel. Die Aktien von Kasinobetreibern brachen nach der Verhaftung von Alvon Chau ein.

Macau. Mit der Verhaftung von Al­von Chau, CEO der Suncity Group, haben Macaus Behörden das erste Mal eine derart hochrangige Per­sönlichkeit der Glücksspielindust­rie aus dem Verkehr gezogen. Die Polizei von Macau teilte am Sonn­tag mit, dass Chau gestanden hat­te, Glücksspielplattformen in Übersee eingerichtet und illegale virtuelle Wetten durchgeführt zu haben. Chau hat sogenannte High­Roller – Menschen, die mit beson­ders hohen Einsätzen wetten – mit Krediten und sonstigen Finanz­dienstleistungen versorgt.

Diese Meldung ließ die Aktien von Kasinobetreibern abstürzen. MGM China Holdings sank um zehn Prozent, Wynn Macau um 7,8 Prozent, Sands China und Gal­axy Entertainment Group verloren mehr als fünf Prozent. Suncity setzte am Montag den Handel mit seinen Aktien in Hongkong aus.

Obwohl Hligh-Roller für die Ka­sinos in Macau weniger wichtig geworden sind und laut Citigroup 2019 für nur noch 15 Prozent der Einnahmen standen, kommt die Verhaftung zu einem Zeitpunkt, zu dem sowohl Investoren als auch Analysten nach einem harten Jahr wieder optimistischer auf die Bran­che blicken. Eine Bloomberg-Ana­lyse der sechs größten Betreiber der Stadt hat in diesem Monat einen Bullenmarkt ausgelöst – Credit Suisse Group AG und JP Morgan Chase haben ihre Bewertungen für den Sektor angehoben.

Die Analysten von JP Morgan und Citigroup erklärten nach dem Erlass des Haftbefehls, dass die Verhaftung die Stimmung der An­leger gegenüber der Branche be­einträchtigen werde. .,Eine kurz­fristige Aktienkurskorrektur könnte eine bessere Kaufgelegenheit dar­stellen“, schrieb George Choi von Citi und verwies auf die schwin­dende Abhängigkeit der Branche von Glücksspielfinanzierern. Das VIP-Segment der Wettspieler were 2023 wahrscheinlich nur ein bis vier Prozent der Einnahmen der Betreiber ausmachen, schrieben die Analysten von JP Morgan.

China räumt auf
China hat in den letzten Jahren die Aktivitäten von VIP-Spielern und High-Rollern in Macau stark einge­schränkt. Das Regime hatte be­fürchtet, dass die Wetten mit hohen Einsätzen – meist konvertierbaren Hongkong-Dollar- ein illegaler Ka­nal für Wahrungsabflüsse und Geldwäsche sein könnten. Peking ist auch gegen organisierte Glücks­spielreisen nach Macau und ande­ren Orten in Übersee vorgegangen, um diese Art von Wettspiel einzu­dämmen. Macau ist eine Sonder­verwaltungszone Chinas und gilt weltweit als Glücksspielparadies.

Chau ist die berühmteste Per­sönlichkeit dieser Industrie. Laut JP Morgan betreibt er als Gründer und CEO von Suncity den größten Glücksspielfinanzierer und -veranstalter der Welt.
Bereits im September erklärte Macaus Stadtverwaltun& dass sie neue Vorschriften zur Verschär­fung der Beschränkungen für die Glücksspielbranche erwägt – ein­schließlich der Bestellung von Re­gierungsvertretern zur Überwa­chung der Unternehmen. Der Ka­sinoaktienindex stürzte daraufhin um rekordverdächtige 23 Prozent ab. Man befürchtete, dass die chi­nesischen Behörden ähnlich hart durchgreifen würden wie in der Tech- und Immobilienbranche. Macau ist der einzige Ort in China, an dem Glücksspiel legal ist.

Die Nachricht über den Haft­befehl gegen Chau, die nach Han­delsschluss in Hongkong eintraf, ließ die Aktien von Melco Resorts & Entertainment um zehn Prozent, von Wynn Resorts um sechs Pro­zent und die von Las Vegas Sands um mehr als fünf Prozent im US­Handel am Freitag fallen. (Bloom­berg/red.)

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