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Australien: Zutritt zu Online-Casinos nur noch nach Gesicht­serkennung?

Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Die australische Regierung denkt Presseberichten zufolge über eine verbesserte Nutzerverifikation für Online-Casinos und weitere Internetangebote nach. Demnach soll den Spielern der Zutritt erst nach einer Gesichtserkennung gewährt werden.

Altersverifikation per Gesichtsscan

Wie die Nachrichtenagentur Australian Associated Press (AAP) berichtet, könnte dafür eine Software eingesetzt werden, bei der das Alter der Besucher per Gesichtsscan überprüft wird. Mit dem Einsatz der Technologie wolle die Regierung sicherstellen, dass keine Minderjährigen in den Online-Casinos spielen könnten.

Neben Online-Casinos sollen weitere Internetangebote von dieser Regelung betroffen sein. So denken die Regierungsstellen laut AAP darüber nach, den Zugang zu Webseiten mit pornographischen Inhalten mithilfe der Gesichtserkennung zu regulieren und minderjährige Besucher auch hier wirksam auszuschließen.

Der Vorschlag wurde dem Bericht zufolge von der australischen Sicherheitsbehörde initiiert und später dem Innenministerium vorgetragen, welches dafür eine Parlamentskommission eingerichtet hat. Zum Abgleich des Gesichtsscans könnten dem Vorschlag zufolge offizielle Fotos der Personen genutzt werden.

Dafür eigneten sich beispielsweise Portraits auf Ausweisen und Führerscheinen, die den Behörden bereits digital vorlägen, so das Ministerium. Auf diese Weise könne sichergestellt werden, dass die vorgelegten Ausweisdokumente mit den sich auf den Seiten anmeldenden Personen tatsächlich übereinstimmten.

Aus dem Innenministerium hieß es dazu:

Dies könnte die Altersverifikation unterstützen, beispielsweise indem Minderjährige daran gehindert werden, zur Umgehung der Kontrollen zur Altersverifikation die Führerscheine ihrer Eltern zu benutzen.

Darüber hinaus eigne sich die Gesichtserkennung dazu, Nutzer, die sich selbst für Online-Casinos oder Wetten gesperrt hätten, zu erkennen. So würde es ihnen ebenfalls unmöglich gemacht, die selbst auferlegte Zutrittsbeschränkung zu überlisten.

Das Ansinnen der Regierung rief umgehend Kritiker auf den Plan. Diese bemängeln in erster Linie, dass die Technologie nicht ausreichend vor Datenmissbrauch geschützt sei. So könnten unter Umständen Nachrichtendienste oder Hacker ebenfalls auf die sensiblen biometrischen Daten der Nutzer zugreifen.

Den Gegnern der Gesichtserkennung gilt China als mahnendes Beispiel für die unkontrollierte Nutzung der Daten. Dort muss ab dem 1. Dezember 2019 jede Person, die eine neue Mobilnummer oder einen neuen Internetzugang beantragt, ihre biometrischen Daten zur Verfügung stellen. Offiziell soll dies zur Verifikation der gemachten Angaben dienen. Datenschützer befürchten jedoch, dass mithilfe der Gesichtsscans die Überwachung der Bevölkerung weiter ausgebaut werden könnte.

Ähnliches Vorhaben in Großbritannien gescheitert

Australien ist nicht das einzige Land, in dem neue Wege bei der Altersverifikation diskutiert werden. So wird auch in Japan über die Einführung der Technik nachgedacht: Dort soll das System vor allem Spielsüchtige am Besuch von Pferderennstrecken und Pachinkohallen hindern.

Allerdings ist die Methode per Gesichtserkennung in anderen Staaten höchst umstritten. So scheiterte vor Kurzem in Großbritannien der Versuch, die Gesichtserkennung als Filter für Online-Pornographie einzuführen. Dort gab Nicky Morgan, der für Digitales, Kultur, Medien und Sport zuständige Minister, Mitte Oktober bekannt, dass die Regierung das Vorhaben nicht weiter verfolgen werde.

Wie in Australien gab es auch in Großbritannien starke Bedenken hinsichtlich der wirksamen Wahrung des Datenschutzes durch eine solche Software. Darüber hinaus kritisierten die britischen Gegner die ihrer Meinung nach zu einflussreiche Rolle des Softwareanbieters MindGeek, der das System für die Gesichtserkennung zur Verfügung stellen sollte.

Auch in Macau wurde vor wenigen Wochen ein ähnliches Vorhaben gestoppt: In dem asiatischen Spielerparadies war ursprünglich geplant worden, den Zutritt zu den Casinos mittels der Gesichtserkennung zu kontrollieren. Allerdings nahm die Kontrollbehörde davon wieder Abstand. Grund dafür waren Befürchtungen, dass die Spielcasinos die Daten dazu nutzen könnten, ihre Besucher mithilfe personalisierter Angebote zu höheren Einsätzen zu verleiten.

Während die Diskussion um das Thema in Großbritannien und Macau somit vorerst beendet ist, dürfte die Debatte über das Für und Wider in Australien weitergehen; zumindest bis die Regierung über den Einsatz der Gesichtserkennung entschieden hat.

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