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Salzburger Nachrichten / Glücksspieler müssen ihre Nähe zur Politik offenlegen

Bild © Pixabay, CC Creative (Ausschnitt)

Casino-Gästen wird der Eintritt verwehrt, wenn sie Fragen zu ihrem Verhältnis zum Bundeskanzler oder Finanzminister verweigern. Angeblich handelt es sich um Maßnahmen gegen Geldwäsche.

Dass Besucher eines Spielcasinos in allen Bereichen mit Videokameras überwacht werden, ist kein Geheimnis. Seit einigen Wochen müssen sich potenzielle Glücksspieler in allen zwölf Casinos in Österreich aber bereits beim Empfang unangenehme Fragen gefallen lassen. Wollen sie diese nicht beantworten, so wird ihnen zwar nicht beim ersten Mal, aber nach insgesamt drei Besuchen der Eintritt verwehrt.

Abgezielt auf eine mögliche Spielsucht lautet Frage 1: Wird auf eigene Rechnung gespielt? Und ist mein Spielverhalten durch meine Einkommens und Vermögensverhältnisse gedeckt? Wird auf fremde Rechnung oder in fremdem Auftrag gespielt, so muss der Eintrittswillige bestätigen, „dass ich die Identität des Treugebers persönlich oder durch verlässliche Dritte (Gerichte, Notare, Rechtsanwälte) festgestellt und überprüft habe“.

In Frage 2 wollen Casinos Austria wissen, ob es sich beim Glücksspieler um eine politisch exponierte Person handelt oder eine politisch wichtige Funktion in den vergangenen zwölf Monaten ausgeübt wurde. Dazu zählen Bundespräsident, Bundeskanzler, Minister, Staatssekretäre, Landesregierungsmitglieder, Abgeordnete zum Nationalrat und Bundesrat, führende Parteimitglieder, aber auch Mitglieder von Höchstgerichten, von Rechnungshöfen, Leitungsorgane von Zentralbanken, Botschafter, hochrangige Heeresoffiziere, Leitungs- und Aufsichtsorgane von staatseigenen Unternehmen sowie Direktoren von internationalen Organisationen.

In Frage 3 wird abgefragt, ob man ein Familienmitglied einer politisch exponierten  Person ist, sprich Ehegatte, Lebensgefährte, Kind oder ein Elternteil. Und in Frage  ist wahrheitsgetreu auszufüllen, ob man demFinanzminister, Kanzler oder sonstigem VIP in anderer Form nahe steht. Gemeint ist, ob man gemeinsam mit einem Spitzenpolitiker ein Unternehmen betreibt oder sonst enge Geschäftsbeziehungen mit einer in der Öffentlichkeit stehenden Person unterhält.

„Natürlich wird von den Gästen hinterfragt, warum wir das machen. Und es reagieren auch nicht alle hocherfreut“, sagt Günter Engelhart, Sprecher von Casinos Austria. Nachsatz: „Bis dato haben aber so gut wie alle Verständnis gezeigt, zumal es sich ja um keine Schikane unsererseits handelt, sondern wir dazu verpflichtet sind.“

Begründet werden die recht indiskreten Fragen mit verschärften gesetzlichen Vorgaben. Die unternehmensinterne Richtlinie zur Verhinderung von Geldwäscherei habe wegen der 4. EU-Geldwäsche-Richtlinie aktualisiert und ergänzt werden müssen.

„Die wesentlichste Änderung zu den bisherigen Antigeldwäschemaßnahmen betrifft die Ermittlung und Prüfung der Mittelherkunft“, erklärt Engelhart. So müsse auch jeder Besucher, der gegen Bargeld um mehr als 2000 Euro Jetons an einem Spieltag erwirbt bzw. Einsätze in dieser Höhe spielt, Angaben zur Herkunft der eingesetzten Mittel machen.

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