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Aus für bet-at-home in Großbritannien

Bild © bet-at-home.ag, Public domain, via Wikimedia Commons / Bild © Yoyok Deswantoro, Pixabay

Erneuter Ärger bei bet-at-home. Es läuft nicht richtig rund für den bekannten Anbieter für Sportwetten im Internet, denn nach dem Aus in Österreich und der Schweiz wurde dem Portal von der britischen Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) nun auch auf der Insel vorläufig die Lizenz entzogen. Während Kunden aus Österreich und der Schweiz sich schon nicht mehr bei bet-at-home registrieren können, drohen dem Buchmacher mit Sitz auf Malta nun auch in England massive Umsatzeinbußen. Was war geschehen?

Verstöße gegen das Glücksspielgesetz

Natürlich fragen sich nun viele Nutzer der Plattform, wie es zum voraussichtlichen Aus für bet-at-home in Großbritannien kommen konnte. Zumal der Betreiber von Online-Sportwetten und –Casinos noch im letzten Jahr angekündigt hatte sein Angebot auszuweiten. Doch die Sperrung kam für bet-at-home sicherlich auch nicht aus heiterem Himmel, denn die UK Gambling Commission sah bei dem Buchmacher Verstöße gegen das britische Glücksspielgesetz. Bei einer Überprüfung des Portals sollen diese Ungereimtheiten aufgefallen sein.

Versäumnisse bei der Geldwäscheprävention?

Die UKGC sah bei dem Buchmacher nämlich Tätigkeiten, die nicht in Einklang mit der auf der Insel ausgestellten Lizenz gebracht werden können. Auf der Internetseite der UK Gambling Commission wurde auch bekannt, dass bet-at-home als Lizenznehmer möglicherweise sogar grundsätzlich ungeeignet sei. Sollten sich diese Vorwürfe bewahrheiten, könnte das das endgültige Aus für den Buchmacher in Großbritannien bedeuten. Vor allem soll es sich dabei um Versäumnisse bei der Bekämpfung von Geldwäsche handeln, die zur Aussetzung der Lizenz geführt haben.

Wie geht es jetzt weiter?

Des Weiteren nahm die UKGC auch zum weiteren Verlauf der Entscheidung Stellung, denn auf der Webseite war zu lesen, dass bet-at-home auf die Mängel aufmerksam gemacht worden sei. Man erwarte, dass die Kunden des Portals fair behandelt werden würden und dass sie über alle weiteren Vorgänge auf dem Laufenden gehalten werden sollen. Trotz der zwischenzeitlichen Aussetzung soll der Betreiber den Spielern, die bei bet-at-home registriert sind, weiterhin Zugang zu ihren Kundenkonten gewähren, um bestehendes Guthaben zurück zu buchen.

Hat bet-at-home das Vertrauen für immer verspielt?

Ob die Überprüfung von bet-at-home bereits auf einen Verdachtsmoment zurückzuführen ist oder ob das Einschreiten der UKGC die Mängel erst aufdeckte, ist unklar. Sicher ist jedoch, dass der Buchmacher nicht verantwortungsbewusst mit den Rechten seiner Kunden umgegangen ist. Diese Handlungen werden Konsequenzen haben, selbst wenn die im Jahr 2014 ausgestellte Lizenz wieder für Glücksspiel in Großbritannien freigegeben wird. Es ist durchaus möglich, dass der Sportwettenanbieter das Vertrauen der Kunden für immer verloren hat. Die weitere Entwicklung wird zeigen, wie berechtigt diese Bedenken sind.

Dauer des Verbots ist unklar

Unklar ist auch, wie lange die Sperre für bet-at-home gilt, falls sie nach weiteren Überprüfungen wieder ausgesetzt werden sollte. Die UK Gambling Comission machte zur Dauer des Verbots keine weiteren Angaben. Kunden in Großbritannien sollten sich also darauf einstellen, dass sie ihr Kundenkonto möglicherweise nie wieder zum Platzieren von Sportwetten nutzen können. Die Überprüfung ist für bet-at-home also ein finanzielles Desaster auf dem ohnehin hart umkämpften Markt für Wetten und Casinospiele.

Aus für Casino in Österreich

Es ist wie bereits erwähnt nicht das erste Mal, dass bet-at-home für Schlagzeilen sorgte. Erst im letzten Oktober wurde bekannt, dass auch in Österreich lizenzrechtliche Probleme vorlagen. Aufgrund von Spielerklagen stellte der Anbieter damals sein Angebot an Casinospielen ein. Aus rechtlicher Sicht beriefen sich die geprellten Kunden auf eine fehlende Lizenz des Betreibers, Spielverluste geltend machen zu wollen. Bet-at-home hingegen machte das veraltete österreichische Glücksspielgesetz für die Fehler verantwortlich und setzte aufgrund dessen das Angebot in der Alpenrepublik aus.

Ärger in der Schweiz

Einen Rechtsstreit musste bet-at-home auch in der Schweiz ausfechten, denn auch dort sorgte die Interkantonale Geldspielaufsicht Gespa für eine Sperre des Anbieters. Zunächst hatte der in Malta lizensierte Buchmacher versucht gegen die Sperre vorzugehen, war aber mit der Einlegung von Rechtsmitteln gescheitert. Das Schweizer Bundesgericht wies die Beschwerde in der letzten Instanz zurück und somit unterlag der Anbieter auch in diesem Verfahren. Kunden aus der Schweiz können nun künftig ebenfalls nicht mehr bei bet-at-home spielen.

Über bet-at-home

Die bet-at-home AG bietet bereits seit der Gründung im Jahr 1999 in Österreich Sportwetten an. Mittlerweile ist der Buchmacher mit Sitz in Düsseldorf auch im Bereich Online-Gaming und Online-Sportwetten tätig und gehört zu den bekanntesten Anbietern in Europa. Auf Malta ist das Unternehmen unter dem Namen bet-at-home.com Holding Ltd aktiv. Von dort beziehen die Tochtergesellschaften auch die Lizenzen für Poker, Sportwetten und Online Casino. Aus dem Geschäftsbericht des Jahres 2021 ging hervor, dass bet-at-home einen Brutto-, Wett- und Gamingertrag von etwa 59,3 Millionen Euro erwirtschaftet hatte.

Artikel gamblinginsider.com, 13.07.2022:

Bet-at-home ceases UK operations following licence suspension

Übersetzung von „Google Translate“:

bet-at-home stellt den Betrieb in Großbritannien nach Aussetzung der Lizenz ein

Der europäische Buchmacher bet-at-home hat laut einer Erklärung auf der Website des Buchmachers seinen Betrieb in Großbritannien eingestellt, nachdem die Glücksspielkommission beschlossen hatte, seine Lizenz auszusetzen.

Die Kommission setzte die bet-at-home-Lizenz im Juli 2022 aus und führte Bedenken an, dass das Unternehmen gegen die im Glücksspielgesetz von 2005 festgelegten Bedingungen verstoßen habe.

Besondere Bedenken, die zur Aufrechterhaltung der Suspendierung führten, waren angebliche Versäumnisse bei der sozialen Verantwortung und unzureichende Verfahren zur Bekämpfung der Geldwäsche.

Zu dieser Zeit wurde in einer bet-at-home-Erklärung angegeben, dass die Neukundenregistrierung sowie die Wett- und Einzahlungsmöglichkeiten deaktiviert wurden. Bestehende Kunden konnten jedoch weiterhin auf Konten zugreifen und Geld abheben.

In einer anschließend auf der bet-at-home-Website veröffentlichten Erklärung bestätigte das Unternehmen, dass es die Suspendierungsentscheidung nicht anfechten und sich vom britischen Markt zurückziehen werde.

Das Unternehmen sagte:

„Liebe Spieler, leider haben wir uns entschieden, unsere von der UK Gambling Commission erteilte Betriebslizenz aufzugeben und den britischen Markt zu verlassen.

Sie können sich derzeit nicht mehr bei uns registrieren, wetten, spielen oder einzahlen. Sie können sich bei Ihrem Konto anmelden und bis zum 30.09.2022 (10:00 Uhr britischer Zeit) eine Auszahlung beantragen etwaiges Restguthaben per E-Mail.“

Im Mai 2022 meldete bet-at-home einen Umsatzrückgang von über 50 % für das erste Quartal 2022 und verzeichnete 14 Millionen Euro (15 Millionen US-Dollar) an Bruttowett- und Glücksspieleinnahmen, weniger als im Vorjahr insgesamt 30 Millionen Euro. Der konsolidierte Gewinn des Unternehmens für das erste Quartal 2021 belief sich auf 4,4 Millionen Euro und fiel zum 31. März 2022 auf einen Verlust von 2,7 Millionen Euro.

Diese schlechten Ergebnisse wurden teilweise auf regulatorische Schwierigkeiten in Deutschland und den Niederlanden zurückgeführt.

Quelle:

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