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ORF Sbg / Illegales Glücksspiel nicht zu stoppen

Bild © BMF

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Finanzpolizei in Salzburg über 500 illegale Glücksspielgeräte beschlagnahmt. Erst vergangene Woche waren es 69 Geräte von vier Wettlokalen. Diese Razzien zeigen aber nur kurz Wirkung, denn viele Glücksspielautomaten werden innerhalb kurzer Zeit ersetzt.

In den letzten 12 Monaten sind insgesamt 51 Lokale in Stadt und Land Salzburg kontrolliert und hunderte Glücksspielgeräte beschlagnahmt worden. Aber: laut einem ehemaligen Mitarbeiter eines illegalen Glücksspiellokals, der mit dem ORF gesprochen hat, stehen oft nur wenige Stunden später schon wieder neue dort.

Diese Geräte kommen großteils aus Osteuropa, etwa Ungarn, Rumänien, Bulgarien. Diese werden dann in Österreich zwischengelagert, sagt der Polizei Einsatzleiter für Glücksspiel Christian Eichinger:

„Das sind Lager, die wir zum Teil kennen. Auf Anfrage werden die Automaten dann verteilt.“

Die Polizei weiß also von den Lagerhallen, kann aber nicht oder nur eingeschränkt eingreifen. Eichinger erklärt:

„Die Problematik ist, man muss bei der Beschlagnahme von Automaten auch nachweisen können, dass damit Glücksspiel gemacht wurde. Wenn die nur zur Lagerung abgestellt sind, hat man ein Problem.“

Illegale Spielhallen „sprießen wie Schwammerl“

Die verantwortlichen Unternehmer haben Firmen im Ausland, meist sogar Postkastenfirmen. Unerkannt versorgen sie so die illegalen Glücksspiel-Betreiber in Salzburg, sagt Roman Neßhold vom Institut für Glücksspiel und Abhängigkeit:

„Mittlerweile sprießen die illegalen Spielhallen ja schon seit 40 Jahren wie Schwammerl aus dem Boden. Das heißt, es ist eigentlich etwas, was gar nie aufhört. Wir haben mittlerweile um die 30 illegalen Spielhallen mit einem Vollangebot an Glücksspiel.“

Lokalinhaber meist ohne Beschäftigung

Es gibt Lokale, die die Finanzpolizei bereits fünf Mal behördlich geschlossen hat – doch nach einem Betreiberwechsel gehe das Glücksspiel weiter, heißt es. Geldstrafen würden auch oft nicht oder nur zum Teil gezahlt, so Eichinger:

„Die Klientel die meistens als Betreiber oder Inhaber aufscheint, ist meist ohne Beschäftigung. Da wird es dann schon ein Problem für die Behörde, dass wir im Exekutionsverfahren zu Geld kommen.“

Doch laut Szenekennern schwimmen die Betrieber praktisch in Geld – sie würden an guten Tagen mit Müllsäcken voll Bargeld nach Hause gehen. Geben sie vor, Geldstrafen nicht bezahlen zu können, können sie auch nur höchstens zwei Wochen in Ersatzhaft genommen werden. Werden Glücksspiel-Betreiber tatsächlich angezeigt, angeklagt und verurteilt, drohen bis zu 6 Monate Gefängnis.

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