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Russland: Hunderte Kokain-Blöcke mit Bet365-Logo sichergestellt

Symbolbild: Drogen, Kokain / Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Laut der aktuellen Onlinemeldung von casinoonline.de, teilte die russische Zollbehörde Federal Customs Service (FCS) mit, dass am Hafen von St. Petersburg rund 400 Kilogramm Kokain sichergestellt wurden. Eine Vielzahl der einzeln verpackten Blöcke trug die Prägung „BET“, die mit Aufklebern im Stil des Logos des Wettanbieters Bet365 versehen waren.

Kokain und Fischkonserven

Am Dienstag veröffentlichte die FCS Details zu einer erfolgreich durchgeführten Aktion im Hafen von St. Petersburg. Am Vortag hatten die russischen Fahnder einen dicken Fang gemacht:

In einem Schiffscontainer aus Ecuador fanden die Ermittler rund 400 Kilogramm Kokain. Versteckt waren die Drogen zwischen einer Großlieferung von Fischkonserven.

Der Straßenwert des Kokains soll offiziellen Angaben zufolge bei rund 4,5 Milliarden Russischer Rubel liegen. Das entspricht einer Summe von ungefähr 75,32 Millionen Euro.

Während sowohl Absender als auch Empfänger der Fracht noch ermittelt werden müssen, ist der Name eines unfreiwilligen Akteurs im Kontext der Lieferung bereits bekannt:

Auf den von der FCS veröffentlichten Bildern der in Folie verpackten Kokain-Briketts prangt deutlich sichtbar das Logo von Online Sportwettenanbieter Bet365. Die Blöcke selbst tragen unter anderem die Prägung „BET“.

Ein unglücklicher Zeitpunkt

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die russischen Behörden auch nur die geringste Verbindung zwischen dem Buchmacher und der Ware aus Ecuador suchen.

Dennoch dürfte es den Verantwortlichen des britischen Glücksspielanbieters Kopfschmerzen bereiten, den eigenen Namen im Kontext des internationalen Drogenschmuggels veröffentlicht zu sehen.

Und auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung könnte für das Unternehmen besonders ungelegen kommen:

Gerüchten zufolge hofft Bet365 derzeit, eine Lizenz zum Betrieb seines Angebots auf dem strikt geregelten russischen Sportwettenmarkt zu erhalten.

Während Politik und Regulierungsbehörden seit einiger Zeit massiv gegen die seit 2009 in Russland verbotene Nutzung von Online Casinos vorgehen, ist der Zugang zu Online Sportwetten in engen Grenzen gestattet.

Im Februar soll ein namentlich nicht genannter Bet365-Manager gegenüber einer russischen Glücksspielseite erklärt haben, das Unternehmen rechne damit, noch im ersten Halbjahr 2019 eine Lizenz der russischen Glücksspielbehörde zu erhalten.

Russische Muttersprachler gesucht

Gestützt wurden die öffentlich nicht bestätigten Mutmaßungen durch eine Stellenausschreibung (Seite auf Englisch) auf der Internetseite des Buchmachers. Bet365 suchte neue Mitarbeiter für seinen Kundenservice.

Gefordert wurde von den potenziellen Kandidaten neben ausgezeichnetem Englisch in Wort und Schrift auch Kenntnisse der russischen Sprache auf Muttersprachlerniveau. Als Bewerbungsschluss hatte Bet365 den 08. März 2019 angegeben.

Sollte Bet365 tatsächlich auf dem russischen Markt aktiv werden dürfen, wäre der britische Konzern erst das zweite westliche Unternehmen, das seine Sportwetten legal online in Russland anbieten könnte.

Russischer Online Markt: Ein hartes Pflaster

Bislang ist es nur Bwin von Betreiberfirma GVC Holdings gelungen, die Pforten des russischen Sportwettenmarktes einen Spalt weit für sich zu öffnen. Seit November 2017 ist die Seite bwin.ru am Netz.

Betrieben wird sie von einem Joint Venture der GVC Holdings, dem russischen Lizenznehmer Digital Betting LLC und dem Online-Technologieanbieter Rambler & Co. Letztgenannte gehören zum Firmennetzwerk A&NN Investments des russischen Milliardärs Alexander Mamut.

Doch obwohl die russischen Behörden mit aller Macht gegen das illegale Glücksspiel im Internet vorgehen, bleibt es für seröse westliche Buchmacher schwer, in Russland einen Fuß auf den Boden zu bekommen.

So erklärte Dmitry Sergeyev, ehemals CEO von Bwin.ru, nach seinem Wechsel zum russischen Mitbewerber Parimatch, es sei für westliche Anbieter „unmöglich“, gegen die einheimische Konkurrenz zu bestehen.

Offiziellen Statistiken zufolge belegt Bwin.ru bei den Besucherzahlen nur Platz 12 der insgesamt 16 lizensierten Online Sportwettenanbieter auf dem russischen Markt.

No such thing as bad publicity?

Es ist kaum davon auszugehen, dass das eigene Logo auf vom russischen Zoll sichergestellten Drogenpaketen in der Führungsetage von Bet365 zu Begeisterungsstürmen geführt hat.

Vielleicht erinnerte sich der ein oder andere aber dennoch an eine alte Marketingregel, die besagt, dass es so etwas wie schlechte Publicity nicht geben könne.

Sollte der gemutmaßte Eintritt des Buchmachers Bet365 in den russischen Online Markt tatsächlich zeitnah stattfinden, wäre sein Markenname dank der Arbeit internationaler Drogenkartelle immerhin bereits ein Begriff in Russland.

Quelle:

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