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BRD: Lotterien beklagen Millionenverluste für Gemeinwohl durch illegales Glücksspiel

Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Wie Täglicher Anzeiger aktuell berichtet, haben deutsche Lotterien Millionenverluste für gemeinnützige Projekte durch illegales Onlineglücksspiel beklagt. Ausländische Glücksspielkonzerne würden das bewährte Förderprinzip untergraben, kritisierten die Fernsehlotterien.

Mit illegalen Angeboten saugen Produktpiraten Millionenbeträge aus dem deutschen Fernsehspielmarkt ab,

warnten Aktion Mensch und die Deutsche Fernsehlotterie am Montag in Berlin. Ausländische Glücksspielkonzerne würden damit das bewährte Förderprinzip untergraben, kritisierten die Fernsehlotterien gemeinsam mit dem Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB). Schließlich flössen demnach jährlich 40 Prozent ihrer Spielerträge ins Gemeinwohl.

Das Netz sozialer Angebote hätte ohne die Soziallotterien große Lücken,

sagte der Chef der Fernsehlotterie, Christian Kipper. Demnach förderten die beiden Fernsehlotterien in den vergangenen fünf Jahren tausende Projekte mit mehr als 1,1 Milliarden Euro.

Auch der DLTB förderte nach eigenen Angaben 2017 Projekte aus den Bereichen Sport, Wohlfahrt, Kultur und Umweltschutz mit seinen Lotterien mit etwa 2,8 Milliarden Euro. Der DLTB besteht aus den 16 Lotteriegesellschaften in den Bundesländern und betreibt etwa die Lotterie 6 aus 49 oder den Eurojackpot.

Der Geschäftsführer von Lotto Hamburg, Torsten Meinberg, warnte daher vor im Ausland ansässigen „Schwarzlotterien“. Diese Angebote würden „vorgaukeln“, es handle sich um deutsches Lotto – in Wahrheit wetten Spieler demnach aber nur auf staatliche Lotterieziehungen der anerkannten Angebote. Meinberg kritisierte auch Medien, die derartigen „illegalen“ Angeboten eine Werbeplattform böten.

Nach Angaben der Universität Hamburg belaufen sich die Erträge derartiger ausländischer Angebote auf 200 Millionen Euro pro Jahr und wachsen stark – laut der Hochschule nicht zuletzt aufgrund der „aggressiven Werbung“, die Legalität und Seriosität suggerierten. Demnach fließt der Ertrag „direkt in die Kassen der im Ausland ansässigen Anbieter“.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützte die Kritik der anerkannten Lotterien.

Die Lotteriegesellschaften und Soziallotterien finanzieren erheblich die Wohlfahrt und tragen damit eben auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei,

sagte Generalsekretär Christian Reuter. Das DRK sei

besorgt, wenn wir sehen, dass dieses Prinzip von Aushöhlung durch Illegale bedroht ist.

Die Hilfsorganisation gab an, allein von der Fernsehlotterie habe sie im vergangenen Jahr mehr als acht Millionen Euro für 60 Projekte deutschlandweit erhalten.

Die illegalen Anbieter fokussieren sich auf die eigene Gewinnmaximierung,

kritisierte Reuter. Er rief Bund und Länder dazu auf, gesetzliche Wege zu finden,

die dieser Entwicklung ein Ende setzen und den legalen Lotterien wieder mehr Geltung verschaffen.

Im Oktober befassen sich die Ministerpräsidenten mit dem Glücksspielstaatsvertrag. Meinberg erläuterte, aktuell würden unzulässige Anbieter im Ausland zwar durch einen Brief abgemahnt. Er forderte aber mehr Ressourcen in Aufsichtsbehörden, um Werbung und Finanzströme zu unterbinden.

Der Chef von Aktion Mensch, Armin von Buttlar, kritisierte ebenfalls, Aufsichtsbehörden würden sich an den legalen Lotterien „abarbeiten“, während die „gefährlichen Glücksspielformen“ nur unzureichend reguliert würden.

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