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Finanzpolizei: Nächtlicher Doppelschlag gegen Ost-Glücksspielmafia in Wien

Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Zwei Mafiakeller mit illegalem Glücksspiel, Drogen, Waffen und Geheimprostitution ausgehoben

Wien – Anonyme Anzeigen und eigene Beobachtungen waren der Anlass für zwei Einsätze der Finanzpolizei in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt in Wien. Auf dieser Basis gelang Beamtinnen und Beamten der Finanzpolizei am Mittwoch, den 24. Februar, am späten Abend ein Doppelschlag gegen zwei illegale Glücksspiellokale in den Wiener Bezirken Donaustadt und Rudolfsheim-Fünfhaus. Die beiden Einsätze entpuppten sich als Volltreffer und massive Schläge gegen die organisierten Verbindungen im Bereich des illegalen Glücksspiels aus dem Osten. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte der Finanzpolizei tatkräftig und höchst professionell durch das Bundeskriminalamt, die LPD Wien mit Bezirkskräften, der Bereitschaftseinheit und Sondereinheit WEGA, der Polizeidiensthundeeinheit, sowie des Büros für Sofortmaßnahmen des Magistrats Wien.
Zunächst erfolgte die Razzia im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus: Als die Beamtinnen und Beamten das Lokal durch die Hintertür betraten, spielten gerade 10 Spieler an den illegalen Automaten, die üblicherweise ohnehin manipuliert sind.

Beim Zugriff versuchten sich mehrere Spieler zu verstecken und sich auch über einen Ausgang von der Örtlichkeit zu entfernen. Zuvor wurde versucht gefälschte Ausweise und Dokumente zu vernichten. Insgesamt wurden von der Finanzpolizei 7 Glücksspielgeräte und ein Cashcenter sichergestellt.

Kriminalbeamte des Bundeskriminalamtes konnten bei einen der angetroffenen Spieler Suchtgift vorfinden. In weiterer Folge erschnüffelte der eingesetzte Drogenspürhund der Polizeidiensthundeeinheit weiteres Suchtgift und für den Straßenverkauf typische Behältnisse in dem Glücksspiellokal. Die Person wurde auf freiem Fuß angezeigt. Außerdem wurde bei dem Zugriff eine weitere Person, die zur Festnahme ausgeschrieben war, angetroffen und festgenommen.

In der Donaustadt kam es aufgrund der Ermittlungen der Finanzpolizei und der erwarteten Zahl an Spielerinnen und Spielern zu einem Großaufgebot der Einsatzkräfte. Angesichts der zahlreichen uniformierten Kräfte wurde die massive Metalltüre freiwillig geöffnet und die Beamtinnen und Beamten konnten das blickdicht abgeriegelte Erdgeschoßlokal ohne Gewaltanwendung betreten. Einer der Spieler versuchte durch ein Fenster zu flüchten, wurde aber von den Beamten rechtzeitig daran gehindert.

Das Lokal wies professionell organisierte Unternehmensstrukturen auf. Zudem waren alle Fenster geschlossen, gegen Lärm gedämmt und nach außen hin uneinsehbar verdunkelt. Gegen Corona Vorschriften wurde massiv verstoßen. 34 Spieler spielten ohne Abstand an drei Pokertischen sowie 2 Glücksspielgeräten und hatten jeweils bis zu 21.000 Euro Bargeld bei sich. Die Blinds bei den Pokerspielen betrugen bis zu 20 Euro und führten zu mehreren tausend Euro Einsatz pro Runde. Trotz der eindeutigen Situation behaupteten einige Spieler, lediglich zum Fußballschauen anwesend zu sein, auch die Bediensteten erklärten, nur Gäste zu sein. Nach Stunden der detaillierten Identitätsfeststellung und genauen Einvernahme verwickelten sich die Beteiligten immer mehr in Widersprüche und schließlich konnten die für die dort veranstalteten Pokerspiele Verantwortlichen namhaft gemacht und die Pokerdealer und die Servierdame ausgeforscht werden. Neben dem illegalen Glücksspiel wurde auch rechtswidrig ein Schank- und Barbetrieb ausgeübt. In dem Lokal, das keine Genehmigung aufwies, gab es zudem keine Fluchtwege und keine Feuerlöscher.
Auch an dieser Spielstätte konnte durch die Polizisten und den Drogenspürhund Suchtgift aufgefunden werden.

Finanzminister Gernot Blümel:

„In Wien haben sich zuletzt wieder neue kriminelle Strukturen im Bereich des illegalen Glücksspiels angesiedelt. Die konsequente Arbeit der Finanzpolizei bringt diese mafiösen Banden aus dem Südosten massiv unter Druck. Der hohe Suchtfaktor von Glücksspiel führt dazu, dass süchtige Spielerinnen und Spieler häufig versuchen, ihre existenzbedrohenden finanziellen Verluste durch Begleitkriminalität auszugleichen. Besonders fatal ist die in Wien immer öfter auftretende Kombination aus illegalem Glücksspiel und Drogenkonsum. Wir werden auch weiterhin hart und konsequent gegen diese Kriminellen vorgehen und die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Polizei fortsetzen. Der Kampf gegen illegales Glücksspiel wird auch weiterhin forciert werden.“

In Folge der Kontrollen kam es zu einem wahren Reigen an Anzeigen wegen zahlreicher Verstöße gegen das Glücksspielgesetz, gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, wegen Schwarzarbeit und illegaler Ausländerbeschäftigung und wegen illegalem Waffen- und Drogenbesitzes. Die Ermittlungen nach den Hintermännern laufen nun auf Hochtouren.

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