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Australien will Webseiten illegaler Glücksspiel­anbieter blockieren

Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Die australische Regierung verschärft ihren Kampf gegen nicht lizensierte Onlineanbieter: Ab sofort will sie die Webseiten illegaler Betreiber blockieren und ihnen auf diese Weise den Zugang zum australischen Markt verwehren.

Eine entsprechende Erklärung gab die australischen Kommunikationsbehörde, die Australian Communications and Media Authority (ACMA) [Seite auf Englisch], am Sonntag bekannt. Demnach könne die Behörde ab diesem Montag gegen diejenigen Onlineanbieter vorgehen, die ohne eine gültige australische Lizenz Glücksspiel-Webseiten auf dem fünften Kontinent betreiben.

Ähnlich wie in der Schweiz werden die Glücksspielkontrolleure künftig verdächtige Seiten prüfen. Sollten Verstöße festgestellt werden, haben sie von nun an das Recht, von den zuständigen australischen Internetprovidern eine Blockade zu verlangen.

Die Sperre soll durch die australische Kommunikationsbehörde beauftragt und überwacht werden. Ein neues Gesetz gibt ihr die Möglichkeit, die Internetprovider im Lande dazu aufzufordern, als illegal eingestufte Webseiten vom Netz zu nehmen. Das entsprechende Gesetz war bereits 2017 in die Wege geleitet worden und wurde nun rechtskräftig. Sein Hauptziel ist, illegale Internetangebote wirksamer bekämpfen zu können.

Schätzungen zufolge geben Australier pro Jahr rund 400 Millionen Australische Dollar (umgerechnet 248 Millionen Euro) auf nicht lizensierten Glücksspiel-Webseiten aus. Das Ministerium für Kommunikation schätzt, dass es derzeit weit über 1.000 derartiger Angebote im Internet gibt.

Illegale Webseiten gehen in Australien auf Kundenfang

Mit ihrem Schritt will die Regierung die illegalen Angebote verbannen und gleichzeitig für Klarheit unter den heimischen Spielern sorgen. Grund dafür ist, dass die häufig in Karibikstaaten registrierten Betreiber mit ausgefeilten Methoden auf Kundenjagd gehen.

So geben sie ihren Seiten vorzugsweise australisch klingende Namen wie Emu Casino oder FairGo Casino, die bei den Spielern den Eindruck erwecken, dass es sich um ein inländisches Angebot handle. Um diesen Eindruck zu verstärken, sei das Design darüber hinaus oftmals mit klassischen australischen Elementen bestückt.

Die Regierung geht davon aus, dass australische Spieler auf diese Weise jährlich Hunderte von Millionen bei den illegalen Online Casinos und Online Wettbüros verzocken. Doch es sind nicht nur die Spieler, die auf diesen Seiten verlieren: Auch dem Staat entgehen nach Angaben des Finanzministeriums rund 100 Millionen Australische Dollar .

Da die ausländischen Betreiber in der Illegalität operieren würden, hätten die Spieler zudem häufig Probleme, gemachte Gewinne tatsächlich auf ihre Konten überweisen zu lassen.

ACMA-Minister Paul Fletcher sagte dazu der Presse:

Es gibt so etwas wie einen kontinuierlichen Strom an Beschwerden von Australiern, die Wetten auf diesen Seiten platziert haben und die es schwierig finden, ihr Geld zu erhalten, nachdem sie gewonnen haben. Diese Seiten machen also Geld, zahlen aber nichts aus.

Grund dafür sei, dass die Anbieter nicht den australischen Gesetzen unterlägen, so Paul Fletcher. Die Spieler hätten somit kaum eine Chance, die Betreiber in Regress zu nehmen oder ihre Ansprüche vor einem australischen Gericht geltend zu machen.

Die ACMA geht immer schärfer gegen Betreiber vor

Seit 2017 wurden die Befugnisse der ACMA im Kampf gegen illegale Betreiber kontinuierlich erweitert. Ursächlich dafür war ein Bericht des ehemaligen Ministerpräsidenten des Bundesstaats New South Wales, Barry O’Farrell.

Im Hinblick auf das sich schon damals rasant ausbreitende Online Glücksspiel hatte er der Regierung eine Reihe von Empfehlungen gegeben, um die Aktivitäten von nicht lizensierten Anbietern zu begrenzen.

Seitdem geht die ACMA hart gegen entsprechende Betreiber vor. So warf sie den Unternehmen unter anderem vor, den Spielerschutz zu verletzten, Steuern zu hinterziehen oder Verbindungen zur organisierten Kriminalität zu unterhalten.

Im Hinblick auf die bevorstehenden Websperren erklärte ACMA-Vorstandsmitglied Nerida O’Loughlin:

Die Möglichkeit, Internetprovider illegale Webseiten blockieren zu lassen, ist eine weitere wertvolle Waffe im Arsenal der ACMA zur Bekämpfung des illegalen Online Glücksspiels.

Die bisherigen Maßnahmen der ACMA sind bereits vielfach von Erfolg gekrönt, denn seit 2017 haben sich ihren Angaben zufolge 65 illegale Anbieter vom australischen Markt zurückgezogen. Durch die nun mögliche Blockade dürfte sich deren Anzahl in naher Zukunft beträchtlich erhöhen.

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