Der niederländische Glücksspielmarkt ist in Schwierigkeiten. Lange galt der Markt als Vorbild für die Regulierung. Doch jetzt treffen neue Regeln auf alte Gewohnheiten. Und das macht sich bemerkbar – wenn auch leise – in Form von Zahlen, Verhalten und der Nervosität von Politikern.
Es ist keine plötzliche Katastrophe, es ist mehr ein langsames aber sicheres Nachlassen der Spiellust: Der Glücksspielmarkt in den Niederlanden verändert sich. Es wird weniger umgesetzt, es gibt weniger Werbung und Strukturen lösen sich auf. Das alles passiert in einem Land, das den Online Markt erst vor wenigen Jahren geöffnet hat und dabei auf klare Regeln, hohe Transparenz und staatliche Kontrolle setzte. Genau dieses Modell steht nun auf dem Prüfstand.
Ein Markt in Bedrängnis
Die Kurve zeigt nach unten. Im ersten Halbjahr 2025 brachen die Bruttospielerträge der legalen Anbieter spürbar ein. Der Rückgang folgte direkt auf eine Reihe von Regulierungsmaßnahmen. Neue Einzahlungslimits, strengere Kreditprüfungen, weitere Werbebeschränkungen. Dass das alles in einem so kurzen Abstand passiert, ist kein Zufall.
Die niederländische Glücksspielaufsicht nennt es den beabsichtigten Effekt: Weniger Spielintensität, weniger Spielsucht und weniger Nachteile, die den Leuten dadurch entstehen. Aus Sicht des Staates ein Erfolg. Die Betreiber spüren jedoch den gegenteiligen Effekt. Sie kritisieren, dass Investitionen kaum noch wirken, Wachstumspläne auf Eis liegen und dass der Markt gesättigt scheint, obwohl reale Nachfrage weiterhin besteht..
Wenn Schutzregeln den Umsatz drosseln
Seit Oktober 2024 gelten harte Grenzen für Einzahlungen an alle Spieler – 350 Euro im Monat für Erwachsene über 24, 150 für Spieler zwischen 18 und 24. Wer mehr will, muss den Kontakt suchen, Fragen beantworten, Grenzen erklären. Das System erzeugt Reibung. Genau das war das Ziel. In der Praxis trifft es nicht nur problematische Spieler. Auch erfahrene Kunden stoßen an Grenzen. Spontaneität verschwindet. Lange Sitzungen verlieren ihren Reiz. Für Betreiber bedeutet das weniger Volumen pro Nutzer. Die Zahl der Konten steigt weiter, doch der Ertrag pro Konto sinkt. Der Effekt wirkt unspektakulär, aber nachhaltig. Geschäftsmodelle, die auf hohe Aktivität einzelner Kunden setzen, geraten ins Wanken. Besonders dort, wo Service, Exklusivität und persönliche Betreuung bislang eine Rolle spielten.
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Quelle:
- Schweres Jahr für die niederländische Glücksspielindustrie, unser-mitteleuropa.com, 18.12.2025
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