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Schweiz: Strenger Spielerschutz WIRKT!

Glücksspiel: Verhalten und Problematik in der Schweiz

Die Schweiz hat ähnlich strenge Spielerschutzbestimmungen wie das novellierte, neue österreichische Glücksspielgesetz. Die Eidgenössische Spielbankenkommission beweist durch eine profunde Studie die Wirksamkeit der Spielerschutz-Massnahmen und den Rückgang an Spielsüchtigen.


Gemäß einer von der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) in Auftrag gegebenen Studie ist die Problembelastung durch Glücksspiele tendenziell leicht rückläufig. Exzessives Glücksspiel praktizierten im Jahr 2012 geschätzte 1,1 Prozent der Bevölkerung.

In der im Auftrag der ESBK vom Institut Ferarihs durchgeführten Studie wurde die Zahl der Personen mit unterschiedlichem Glücksspielverhalten für das Jahr 2012 in der Schweiz geschätzt und diese Zahl, sofern möglich, mit den Daten der Jahre 2007 und 2002 verglichen. Die der Studie zugrunde liegenden Daten stammen aus der im Jahr 2012 durchgeführten Schweizerischen Gesundheitsbefragung, die alle fünf Jahre vom Bundesamt für Statistik durchgeführt wird und mit der Daten zu Gesundheitszustand und gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen der Schweizer Bevölkerung von 15 und mehr Jahren erhoben werden. Gegenstand der Studie bildet das Spielverhalten von Glücksspielen um Geld oder andere geldwerte Vorteile im Sinne des Bundesgesetzes über Glücksspiele und Spielbanken, nicht jedoch das Spielen von Computer- und Internetspielen (Gamen).

70 Prozent der Befragten schon mindestens einmal in ihrem Leben gespielt

Von den 18.357 befragten Personen haben rund 70 Prozent der Befragten angegeben, schon mindestens einmal in ihrem Leben Glücksspiele gespielt zu haben (Lebenszeitprävalenz). Hochgerechnet entspricht dies einem Anteil von rund 5 Millionen in der Schweiz lebenden Personen. Im Jahr 2007 waren es noch 60,5 Prozent (hochgerechnet rund 3,8 Millionen Personen).

Fast die Hälfte der befragten Personen gaben an, in den vergangenen 12 Monaten Glücksspiele gespielt zu haben (12-Monatsprävalenz), was hochgerechnet einem Anteil von rund 3 Millionen Personen entspricht. Im Vergleich zu 2007 ist ein leichter Anstieg der 12-Monatsprävalenz zu verzeichnen.

Der Anteil von Personen, die regelmäßig mindestens eine Art von Glücksspiel spielen (sogenannt Häufig-Spielende) hat erneut leicht abgenommen (2002: 21,1 Prozent; 2007: 18 Prozent, 2012: 17,1 Prozent).

Lotto und Sportwetten sind die am meisten genutzten Glückspielangebote

Lotto und Sportwetten (ausschließlich oder in Kombination) sind mit einem Anteil von 42,4 Prozent die am meisten genutzten Glückspielangebote (hochgerechnet von rund 2,9 Millionen Personen gespielt). Lediglich 6,5 Prozent der befragten Personen (hochgerechnet rund 440 000 Personen) gaben an, Spielbankenspiele ausschließlich oder in Kombination mit anderen Glücksspielangeboten zu nutzen.

Die Mehrheit der Personen, die Glücksspiele spielen – rund 62 Prozent – haben keine Probleme mit dem Glücksspiel, da sie ein risikoarmes Spielverhalten aufweisen. Geschätzte 3 Prozent der befragten Personen praktizieren ein moderat risikobehaftetes Spiel. Bei der Problembelastung durch Glücksspiel weisen die Ergebnisse für das Jahr 2012 eine leicht rückläufige Tendenz auf. Der Anteil von Personen mit vermutlich problematischem Spielverhalten sank von 1,5 Prozent im Jahr 2007 auf 0,7 Prozent im Jahr 2012. Der Anteil von Personen, die vermutlich ein pathologisches Glücksspiel betreiben, sank auf 0,4 Prozent (2012), was einem leichten Rückgang im Vergleich zum Jahr 2007 entspricht (0,5 Prozent). Für das exzessive Glücksspiel (pathologisches und problematisches Glücksspiel zusammen) konnte ein tendenzieller Rückgang von geschätzten 2 Prozent in 2007 auf 1,1 Prozent in 2012 festgestellt werden (alle Angaben zu Spielverhalten sind Lebenszeitprävalenz-Zahlen).
Die vorhandenen Behandlungs- und Beratungsangebote werden wie in 2002 und 2007 kaum genutzt.

Im Vergleich zu den Ergebnissen ausländischer Studien fallen diejenigen der Schweiz ähnlich aus. Insgesamt scheinen verschiedene neuere europäische Studien einschließlich der Schweizer Befragung nahe zu legen, dass es sich beim Problem des exzessiven Glücksspiels um ein Phänomen handelt, das in den meisten Ländern unter 2,5 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren betrifft.

Positive Auswirkung der wirksam umgesetzten Sozialschutzmaßnahmen

Die Spielbankenkommission nimmt die Ergebnisse dieser Studie zur Kenntnis und erachtet sie nicht zuletzt auch als Auswirkung der von den Spielbanken wirksam umgesetzten Sozialschutzmaßnahmen. Der von den Spielbanken umgesetzte Sozialschutz hat sich somit bewährt und es drängen sich zur Zeit keine weitergehenden Maßnahmen für die Spielbanken auf. Gerade im Hinblick auf die gegenwärtig zu erarbeitende Geldspielgesetzgebung erachtet die ESBK es jedoch als unabdingbar, angemessene Sozialschutzmaßnahmen für alle Geldspielangebote vorzusehen, soll die Problembelastung durch Glücksspiele auch in Zukunft auf einem tiefen Niveau gehalten werden.

Lesen Sie auch: Studie – Glücksspiel: Verhalten und Problematik in der Schweiz – Ausführliche  Zusammenfassung

 

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