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Die Presse / Totalumbau bei Casinos Austria

Casinos Austria © CC Wikimedia Ralf Roletschek

Wie Die Presse aktuell berichtet, erhält der teilstaatliche Konzern eine neue Führung und wahrscheinlich auch eine neue Struktur. Spielbanken, Online-Spiel und Lotto sollen unter eine Holding kommen.

Ein neues Jahr, ein neues Glück: Dass dieser Satz auch auf die Casinos Austria (Casag) zutrifft – das hoffen nicht nur die 4200 Mitarbeiter, sondern vor allem die drei Großaktionäre des heimischen Glückspielkonzerns, zumal das vorige Jahr alles andere denn nach Wunsch verlief. Und so wälzen die tschechische Sazka Group (38,2 Prozent), die Staatsholding Öbag (33,24 Prozent), die sich selbst gerade neu formiert, und die Novomatic (17,2 Prozent) intensiv neue Ideen, wie man den Konzern profitabler machen kann. Mit einem Wort: es steht ein personeller und auch organisatorischer Komplettumbau an – die Karten werden neu gemischt.

Die Chance für einen Neuanfang ist so gut wie schon lange nicht: denn der Platzhirsch im heimischen Glücksspiel braucht eine neue Führungsriege, da die Verträge von Alexander Labak, Bettina Glatz-Kremsner und Dietmar Hoscher zu Jahresende auslaufen. So lange kann und will sich der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Raiffeisen-Generalanwalt Walter Rothensteiner nicht Zeit lassen. Der ehrgeizige Plan: schon in der Sitzung am 19. März, wo auch die – durchwachsenen – Geschäftszahlen 2018 zur Diskussion stehen, soll die neue Führung gekürt bzw. zumindest ausgewählt werden.

Vorzeitiger Chefwechsel

Es wird davon ausgegangen, dass Labak dann vorzeitig ausscheidet – so wie es auch sein Vorgänger Karl Stoss 2017 getan hat. Labak übernahm im Juli 2017 den Chefsessel.

So gut wie fix ist Glatz-Kremsner als Generalin. Sie kennt das Geschäft mit dem Glück genau und steht für Kontinuität, was in einer Umbruchphase wichtig ist. Sie wird im und außerhalb des Unternehmens sehr geschätzt. Und als ÖVP-Vizeparteichefin gilt sie als Vertraute von Bundeskanzler Sebastian Kurz – was auch kein Nachteil ist.

Gute Karten, die Geschicke der Casag mitzugestalten, soll Martin Skopek haben. Er arbeitete für die Erste Group und ihre Tochter in Tschechien und ist jetzt Manager in der KKCR Group von Karel Komarek, neben Jiri Smejc Eigentümer von Sazka. Schon im vorigen Frühjahr gab es Spekulationen, Skopek könnte Casag-Vorstand werden.

FPÖ beansprucht Vorstandsposten

Spannend wird, wer der dritte Mann wird, zumal die FPÖ – wie bei vielen Neubesetzungen – auch bei den Casinos Anspruch auf einen Vorstand erhebt, wie die „Presse“ aus Eigentümerkreisen erfuhr. Noch sind keine Namen gefallen. Ein Kandidat soll sich allerdings schon in Stellung gebracht haben. Die Überraschung: es ist Hoscher selbst. Das langjährige SPÖ-Parteimitglied, das im Nationalrat wie im Bundesrat saß, soll sich Chancen ausrechnen, von der FPÖ als neuer und alter Vorstand akzeptiert zu werden.

Gilt es doch, den Konzern auf die Wachstumsfelder Online-Gaming und Automaten (vor allem Video-Lotterie-Terminals, VLT) sowie neue Lotto-Angebote auszurichten. Wozu es auch neuer Gesichter an der Spitze bedarf. Die Verschiebung im Geschäft spiegeln auch die Geschäftszahlen 2018 wider, zu dem Casag-Sprecher Patrick Minar zum jetzigen Zeitpunkt keinen Kommentar abgeben will. Während die Lotterien, die die einzige Online-Lizenz und jene für VLTs halten, und auch das lange defizitäre Auslandsgeschäft für einen exzellenten Gewinn gesorgt haben dürften, soll der Ertrag der zwölf Spielbanken massiv eingebrochen sein. Im ersten Halbjahr verringerte er sich um zwei Drittel. Juli und August sollen die schlechtesten Monate der Unternehmensgeschichte gewesen sein. Der Umsatz sei laut Minar aber der drittbeste gewesen. Dass es bei den Spielbanken schlecht läuft, hat der von Anfang an äußerst umstrittene Labak selbst im September in einem Schreiben an die Mitarbeiter eingeräumt.

In einer Holding-Konstruktion, die nun angedacht wird, sollen die Geschäftssparten, die sehr unterschiedliche Strategien erfordern, bessere Wachstumsmöglichkeiten erhalten. Lotterien, Online-Gaming und VLTs sowie die Spielbanken könnten unter ein Holdingdach kommen. Wobei es kein Geheimnis ist, dass das Herz von Sazka und Novomatic nicht an den Spielbanken, die teils an wenig attraktiven Standorten angesiedelt sind, hängt.

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