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Dänemark bekämpft konsequent illegales Online-Gambling!

Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Wie casinoonline.de aktuell berichtet, veröffentlichte die dänische Glücksspielbehörde Spillemyndigheden zum Jahreswechsel ihren Jahresbericht 2018 über illegales Glücksspiel. Seit der Online Markt in Dänemark vor sieben Jahren erstmals eröffnet wurde, konnte die Behörde Jahr für Jahr einen kontinuierlichen Rückgang illegaler Aktivitäten vermelden.

Rückzug illegaler Websites

Wie einige andere europäische Länder verfügt Dänemark seit vielen Jahren über klare Glücksspielgesetze und eine gut funktionierende Regulierungsbehörde, die Spillemyndigheden. Die Behörde ist dabei insbesondere für den Bereich des Online Glücksspiels zuständig, das im Land seit dem 1. Januar 2012 in Teilen liberalisiert ist.

Das Vorgehen der Spillemyndigheden gegen illegale Glücksspielanbieter war von Anfang an rigoros und jedes Jahr durchkämmen die Experten der Behörde das Netz nach unregulierten Anbietern, die dänischen Spielern ihre Dienste zur Verfügung stellen, ohne eine dänische Lizenz zu besitzen.

Im letzten Jahr wurden dabei in Zusammenarbeit mit der Antibetrugseinheit der dänischen Steuerbehörde drei große Netzdurchsuchungen durchgeführt. Mit sogenannten Webcrawlern konnte das gesamte Internet nach Anbietern durchforstet werden, welche ihre Glücksspielprodukte gezielt auf dem dänischen Markt anbieten, also ihre Websites in dänischer Sprache zur Verfügung stellen.

Webcrawler, auch Searchbots genannt, überprüfen auf automatisierte Weise eine große Anzahl verschiedener Internetseiten, um diese nach bestimmten Kriterien zu indizieren. Die Crawlers analysieren dafür sowohl die Hyperlinks als auch HTML-Codes der Websites und sammeln dadurch relevante Informationen, um Webseiten korrekt kategorisieren zu können.

 

Die dänische Glücksspielbehörde analysiert die Ergebnisse der Searchbots und sobald sich der Verdacht des unregulierten Glücksspiels bestätigt, setzt sich die Behörde mit dem jeweiligen Anbieter in Verbindung und fordert diesen dazu auf, sich vom dänischen Markt zurückzuziehen.

Wie die Spillemyndigheden berichtet (Anhang auf Englisch), seien in den meisten Fällen keine weiteren Schritte notwendig. Sollte ein Anbieter den Rückzug jedoch verweigern oder schlicht nicht kontaktierbar sein, würden die Websites auf Aufforderung der Behörde von Seiten der Internetanbieter blockiert.

Alle zuvor abgemahnten oder geblockten Websites werden Jahr für Jahr erneut überprüft, wobei es in der Vergangenheit in einigen wenigen Fällen zu erneuten Verletzungen durch dieselben Anbieter gegen die dänischen Glücksspielgesetze gekommen sei. Wie sich dem gesamten Bericht entnehmen lässt, ist der Trend jedoch rückläufig.

So wurden im Jahr 2012 beispielsweise nur 180 Glücksspielwebsites überprüft, aber 70 Petitionen gegen illegale Aktivitäten geschickt, während im Jahr 2018 insgesamt 742 Websites geprüft, aber nur 22 entsprechende Petitionen herausgeschickt wurden.

Auch das Blocking wurde über die Jahre effektiver, denn während 2012 nur knapp 44 % der verwarnten Websites gesperrt wurden, waren es im Jahr 2018 fast 82 %.

Facebook und Skin Gambling problematisch

Ein großes Problem seien des Weiteren Glücksspielgelegenheiten auf der Social Media Plattform Facebook. Dort gebe es vermehrt Gruppen, in welchen illegale Lotterien und andere Formen des Glücksspiels angeboten würden.

Im Jahr 2018 konnte die dänische Glücksspielbehörde vier derartige Gruppen schließen lassen. Dazu kooperierte die Behörde direkt mit Facebook und erstellte eine Gruppe gegen illegales Glücksspiel, in welcher entsprechende Fälle gemeldet werden können.

Neben Facebook seien aber auch Computerspiele, in denen sogenannte Skins erworben werden können (Skin Gambling), ein Problem für die Spillemyndigheden.

Das Skin Gambling weist viele Eigenschaften der ebenfalls umstrittenen Lootboxen auf, ist aber nicht genau dasselbe. Der wichtigste Unterschied liegt darin, dass Skins unter Spielern gehandelt werden können, was rechtlich einer Schwarzmarktaktivität entspricht.

Laut der Spillemyndigheden operieren fast alle illegalen Skin Gambling Website über die Plattform Steam.

Jedoch seien die illegalen Skin Aktivitäten sehr schwer ausfindig zu machen, da Steam auch für zahlreiche legale Spielaktivitäten genutzt wird und in sich selbst völlig legal ist. Im Februar 2018 konnte die Spillemyndigheden immerhin sechs Skin Gambling Websites blockieren.

Um weitere Anbieter ausfindig zu machen, arbeite man nun an noch besser spezialisierten Webcrawlern. Weitere 20 bis 25 Skin Gambling Sites sollen in Kürze ebenfalls blockiert werden.

Das größte Problem sieht die Glücksspielbehörde sowohl beim Social Media Glücksspiel als auch beim Kaufen und Handeln innerhalb von Computerspielen darin, dass Minderjährige leichten Zugriff erhalten. Der nötige Spielerschutz von Kindern und Jugendlichen ist dort daher nicht gegeben.

Landbasierte Casinos und Poker

Anders als beim Online Glücksspiel hat die dänische Glückspielbehörde keinerlei Autorität, direkt gegen illegales landbasiertes Glücksspiel vorzugehen. Für diesen Bereich sind die dänischen Polizeibehörden zuständig und genau an diese wendet sich die Spillemyndigheden, wenn entsprechende Meldungen vorliegen.

Hierbei geht es häufig um illegal organisierte Pokerturniere oder nicht angemeldete unautorisierte Spielautomaten und Betting Terminals. Die dänische Polizei geht dann den Hinweisen der Behörde nach und kann die nötigen rechtlichen Maßnahmen ergreifen.

Im Jahr 2018 wurde die dänische Glücksspielbehörde in sechs konkreten Fällen von der Polizei dann hinzugezogen, um Berichte über die Verletzungen der Glücksspielgesetze zu verfassen.

Illegale Pokerturniere fallen zwar rechtlich nicht unter das dänische Glücksspielgesetz (Danish Act on Gambling), sondern werden in Absatz 203 und 204 des Strafrechts behandelt, nichtsdestotrotz darf die Spillemyndigheden derartige Fälle aber der Polizei melden.

Der Kampf geht weiter

Für die nahe Zukunft plant die dänische Glücksspielbehörde also ein noch gezielteres Vorgehen gegen illegale Glücksspielaktivitäten. Die Technologien zum Einsatz der Webcrawler sollen dabei weiterhin verfeinert werden, um auch gut getarnte Anbieter ausfindig machen zu können.

Anfang dieses Jahres will sich die Behörde auch vermehrt auf modernere und noch unbekanntere Formen des Online Glücksspiels spezialisieren, worin insbesondere Skin Gambling und Lootboxen eingeschlossen sind.

Trotz der bisherigen Erfolge erwarte die Spillemyndigheden nach eigener Aussage auch für das Jahr 2019 weitere Hürden im Kampf gegen das illegale Glücksspiel. Die Behörde rechne daher mit einer beachtlichen Zahl neuer blockierter Websites.

Doch aufgrund des schnell wachsenden technologischen Fortschritts auf beiden Seiten wird das Katz-und-Maus-Spiel sicher noch eine Weile fortwähren.

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