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Auch für Deutschland zentrale Aufsicht für Onlinecasinos gefordert!

Bild © CC Rob Watkins/flickr/Paf (Ausschnitt)

 

Wie Die Welt aktuell berichtet, kritisiert ein Experte die Zuständigkeit als „Staatsversagen“.

Stuttgart.- Der deutsche Glücksspielexperte Tilman Becker hat eine zentrale Aufsichtsbehörde für Anbieter von Onlinecasinos auf Deutschlandebene gefordert. Derzeit führe die Uneinigkeit der Bundesländer dazu, dass der Markt für illegale Angebote regelrecht blühe, erklärte der Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim in Stuttgart am Mittwoch bei der Eröffnung einer Fachkonferenz.

Er verwies auf das Land Schleswig-Holstein, dass von 2011 bis 2013 im Alleingang Siebenjahreslizenzen für virtuelle Spielcasinos und Sportwetten vergeben hatte. Auch österreichische Anbieter kamen zum Zug. Die Konzessionen, so der Experte, gälten zwar eigentlich nur für dieses Bundesland. Faktisch lasse sich aber nicht kontrollieren, ob auch Bürger anderer Länder spielten. Die Anbieter verschwiegen dies außerdem.

Becker bezeichnete es insgesamt als „Konstruktionsfehler“, die Zuständigkeit zur Regulierung dieses Markts dezentral bei den Ländern anzusiedeln.

Die teilweise laxe oder sogar bewusst destruktive Haltung mancher Länder hat Deutschland zu einem Schutzraum für illegale Glücksspieler gemacht.

Der Experte sprach von einem „Staatsversagen“, durch das der öffentlichen Hand jährlich schätzungsweise Einnahmen von deutlich mehr als einer halben Milliarde Euro entgingen. Die Verantwortung dürfe nicht länger auf 16 deutschen Bundesländer aufgeteilt sein. Sie müsse bei einer Bundesbehörde angesiedelt werden.

Auch in Österreich fordern alternative Anbieter von Online-Casinos eine Regulierung des Marktes und eine zentrale Aufsicht. Derzeit hat der teilstaatliche Casinos-Austria-Konzern ein Monopol auf das Zocken im Internet, de facto tummeln sich aber viele Anbieter am Markt. Laut Marktforscher Kreutzer, Fischer & Partner (KFP) kommt die Casinos-Austria-Plattform win2day nur auf einen Marktanteil von 40 Prozent, 60 Prozent entfielen auf den „grauen Markt“, also große Anbieter wie etwa bwin oder bet-at-home.

Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) plant derzeit genau das Gegenteil einer Marktöffnung: In einem im Februar versandten Entwurf zur Novellierung des Glücksspielgesetzes (GSpG) ist von Internetsperren (IP Blocking) die Rede. Weiters sollen Kunden von Online-Zockerportalen ihre Verluste rückwirkend – 30 Jahre lang – zurückfordern können. Das Finanzministerium will explizit das Glücksspielmonopol der Casinos Austria absichern.

Der Entwurf wurde kurz nach Versand wieder zurückgezogen. Das Finanzministerium versprach eine baldige Neuversendung ohne große inhaltliche Änderungen. Die alternativen Wettanbieter sind ob der geplanten Verschärfungen auf den Barrikaden, warnten vor Jobstreichungen und einem Zurückfahren des Sportsponsorings.

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